Mira Morton


Mira Morton stammt aus Österreich. So viel ist sicher. Auch, dass sie tatsächlich eine Frau ist. Alles andere an Miras Leben ist pure Erfindung. Doch da in Miras Welt, die sie liebevoll MIRAversum nennt, nichts verboten ist, hat sie gemeinsam mit ihren Leserinnen ein traumhaftes Leben für sich gezimmert.

Mira ist mittlerweile in ein Penthaus umgezogen. Ein pompöses Wohnzimmer, eine Terrasse mit Ausblick auf die Kärntner Straße sowie ein Schlafzimmer mit Glasfronten bis zum Boden: Mehr braucht die Principessa auch nicht. Sie ist Single, ständig unglücklich verliebt und die einzigen Konstanten in ihrem Leben sind ihre kultige, cremefarbene Ente (die, nebstbei bemerkt, eine Garage besitzt, was im ersten Bezirk in Wien mehr wert ist als ein Kasten voller Designerkleider), ihre Abende mit Freundinnen bei Prosecco und Diskussionen zu Gott und der Welt sowie ihr Job als Radiomoderatorin.

Mira kann ein Lied von schmerzenden Füssen singen (wer nicht, der länger als zwei Stunden in High Heels herumgestöckelt ist), hippen Essenseinladungen in Nobellokale von Männern, die lieber ihr Geld in gutes Essen und Wein investieren als eine Beziehung in Betracht zu ziehen, und Diäten, um das gute Essen, Prosecco und den Wein wieder von den Hüften loszubekommen. Bis auf kleinere Katastrophen, - das Wasser oder die Bohnen für die Espressomaschine sind immer aus, wenn Mira davor steht, dafür ist der Behälter mit dem Kaffeesud übervoll, - bis hin zu etwas größeren, - wie etwa, dass sich Mira permanent in den Falschen verliebt oder den Wunsch hat, eine Katze zu haben, es aber nicht übers Herz bringt, eine in ihrer Wohnung einzusperren, - ist Miras Leben ziemlich perfekt.

Auf jeden Fall setzt Mira auf das Prinzip „intelligent und faul“, mit dem Ziel des jederzeit möglichen Müßiggangs (schönes, altes Wort). Unglücklicherweise steckt sie nach wie vor in der Phase „harte Arbeit“.

Da Mira unbelehrbare Optimistin ist, ist sie sicher, dass Schreiben auf der Trauminsel eines Tages schon funktionieren wird, und spricht weiterhin mit derselben Leichtigkeit aber auch Inbrunst über ihre neueste, einkaufstechnische Errungenschaft (Schuhe, Lippenstifte und Nagellacke stehen dabei hoch im Kurs), wie über soeben gelesene Bücher (und das kann auch die Relativitätstheorie von Einstein sein) oder ihren Glauben an Gott, die Wiedergeburt und das Gute im Menschen.

Was bei Mira gar nicht geht sind Fundamentalismus, „Kasterldenken“ oder einengende Rollen.

Derzeit hat sich Mira auf moderne Märchen „eingegroovt“, was bei ihr nicht heißt, dass das für ewig so bleiben wird.

Mira träumt davon, endlich im weißen Sand zu sitzen, auf das türkis-blaue Meer zu sehen, einen Cocktail in der Hand zu halten und für euch zu schreiben.

Nun ja, das würde sie sich wünschen. Die bittere Wahrheit sieht aber nach wie vor eher so aus: Wien, finstere Nacht, Computer, Kaffee und Wasser.

Das alles hält Mira jedoch nicht davon ab, auch weiterhin mit Freunde und Leidenschaft ihre modernen Märchen zu schreiben.

Dass diese Bücher auch veröffentlicht werden und ihren Weg zu Leserinnen und Lesern finden, hat Mira aber vor allem vielen helfenden und ihr wohlgesonnenen guten Geistern zu verdanken. Ohne sie alle, wäre Mira nie geboren worden und wäre wohl nur eine Idee in der geistigen Welt.